Anpassungsstrategien der öffentlichen Trinkwasserversorgung an Extremereignisse
In dem BMBF-Forschungsprojekt TrinkXtrem kooperieren Wasserversorgungsunternehmen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands mit Forschungseinrichtungen, um das Management der Trinkwasserversorgung in Deutschland an klimatische Extremereignisse wie Dürren oder Starkregen anzupassen. Ziel ist es, wissenschaftlich fundiert und vorausschauend auf hydrologische Sondersituationen zu reagieren. Entwickelt werden Vorsorgekonzepte sowie methodische und digitale Werkzeuge. Deren exemplarische Umsetzung erfolgt anschließend in repräsentativen Modellregionen. Das Projektkonsortium besteht aus zehn Partnern und fünf assoziierten Partnern.
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Die TrinkXtrem-Videoserie zeigt, welche Herausforderungen mit Extremereignissen verbunden sind und wie innovative Lösungen für die Trinkwasserversorgung im Projekt erarbeitet werden.
Video 1: Menge und Qualität verändern sich - aber wie?
Video 2: Wasserressourcen – wie Wasserwerke ihre Bewirtschaftung optimieren
Mit Hilfe von Data Mining an historischen Analysedaten werden die Auswirkungen von Extremereignissen auf die Rohwasserbeschaffenheit erfasst. Weitere Untersuchungen konzentrieren sich auf die wirkungsbezogene Analytik, um die toxikologische Belastung zu bewerten. Stresstests zur Simulation der Wirksamkeit der Wasseraufbereitung sind geplant.
Bisher stand der deutschen Wasserversorgung ein ausreichendes Wasserdargebot zur Verfügung, sodass die Praxis von einem gleichbleibenden Betrieb der Anlagen geprägt war. Längere Trockenperioden und Starkregenereignisse wie in den vergangenen Jahren stellen die deutsche Trinkwasserversorgung zunehmend vor neue Herausforderungen. Durch den regionalen Charakter der deutschen Wasserbranche wirken sich klimabedingte hydrologische Extremwetterereignisse auf die einzelnen Rohwasserressourcen unterschiedlich aus. Dies betrifft ebenfalls die unterschiedlich organisierten Versorgungsgebietsstrukturen. Häufiger auftretende Extremereignisse zwingen dazu, lokal angepasste Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Das neue Forschungsprojekt setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz und konzentriert sich auf vier Themenfelder:
Die Projektakteure bringen die Perspektiven unterschiedlicher Sektoren der Wasserbranche ein.
Partner aus der
öffentlichen Wasserversorgung
sind die
Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, die Harzwasserwerke GmbH, die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH und der Zweckverband Landeswasserversorgung.
Partner aus
kleinen und mittleren Unternehmen
sind die Ingenieurgesellschaft Prof. Kobus und Partner GmbH und die MOcons GmbH & Co. KG.
Partner aus
Forschung und Bildung
sind das Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH, die Technische Universität Clausthal, das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser und die Universität Stuttgart. Beteiligt sind zudem
Einrichtungen des Bundes und der Länder wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen und das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „TrinkXtrem“ zur Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse (WaX)“ im Rahmen des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA). TrinkXtrem (Förderkennzeichen 02WEE1625 A-J) erhält Mittel des BMBF in Höhe von ca. 2,7 Mio. Euro. Zusätzlich steuern die beteiligten Unternehmen aus Wasserversorgung und Mittelstand rund 20 % der Gesamtkosten an Eigenleistung bei. Projektlaufzeit ist von Februar 2022 bis Januar 2025.
Kontakt
Verbundprojekt TrinkXtrem
c/o TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser
Karlsruher Straße 84
76139 Karlsruhe
kontakt@trinkxtrem.de